Revanche

 

„Sie wollen also meine Frau heiraten?” – „Mit Ihrer Erlaubnis, natürlich!“

So höflich und korrekt – very british eben – verläuft zunächst die Konversation, als der erfolgreiche Krimischriftsteller Andrew Wyke den Geliebten seiner Frau, Milo Tindle, zur Cocktailstunde in seinem alten Landhaus empfängt.

Interessiert befragt Andrew seinen Nachfolger über seinen Lebensstandard – und es stellt sich heraus, dass der Italiener denkbar knapp bei Kasse ist. Ist es seiner verwöhnten Frau zuzumuten, von Cartier zu Woolworth zu wechseln und auf den jährlichen Winterurlaub auf Jamaika zu verzichten? Aber Andrew weiß Rat: Er schlägt Milo einen Deal vor, der dem Liebhaber, nicht ganz legal, zu einem hübschen Sümmchen für den Unterhalt der exquisiten Dame verhilft, er selbst würde auch nicht leer ausgehen.

Da Milo Marguerites ausgesuchten Geschmack kennt, geht er auf Andrews Idee ein – und schon mischt Andrew die Karten neu: Plötzlich hat er eine Pistole in der Hand – es geht nicht mehr um Betrug, sondern um Mord. Kriminalinspektor Doppler mit botanischen Kenntnissen und einer Vorliebe für Wackelpudding versucht, Milo ausfindig zu machen – und nun fängt das teuflische Verwirrspiel erst richtig an ...

 

„Sleuth“, der englische Originaltitel, bedeutet Spürhund, Spürnase und im übertragenen Sinne Detektiv. „Revanche“, der deutsche Titel, kommt aus dem Französischen und heißt so viel wie Vergeltung oder Rache aber auch Rückspiel. Um ein Rückspiel geht es hier. Für die Zuschauer ist es das Detektivspiel der Spurensuche. Für die Personen im Stück das Spiel des Revanchierens, der lustvollen Vergeltung. Anthony Shaffer (1926-2001) wurde 1971 für „Revanche“ mit dem Tony Award ausgezeichnet.

 

„Das Großartige an Shaffers Krimi ist, dass die Fallstricke, die er legt, in kein Klischee passen, sondern total überraschen. – Ein Triumph – auf keinen Fallverpassen!“ (Sunday Telegraph, London)

 

„Dieser Krimi der Extraklasse verschlägt einem den Atem. Geistreich und witzig. Shaffers Krimi ist der Champion der Saison.“ (Time Out, London)

 

zu Mitwirkende        zurück zum Archiv 2013