Play Wedekind

 

Die Theater-AG einer Schule probiert das Stück "Frühlings-Erwachen" von Frank Wedekind. Als die Schüler zur verabredeten Probe erscheinen, stellt sich heraus, dass der die AG leitende Lehrer erkrankt ist. Er bittet seine Schüler, die Probe alleine durchzuführen. Doch diese geraten immer wieder in heftige Diskussionen.

Wedekind schrieb "Frühlings-Erwachen" 1890/91 als Kampfansage gegen die muffige Spießerwelt im Obrigkeitsstaat Wilhelms II. Seine Jugendlichen revoltierten gegen Dressur in der Schule und Prüderie im eigenen Elternhaus, wo eine Sexualmoral galt, die alles Körperliche verneinte. Die heutigen Jugendlichen leiden nicht mehr unter Prüderie und Bigotterie, im Gegenteil: Alles darf thematisiert werden. Homosexualität als gesellschaftliches Tabu gehört ebenso der Vergangenheit an wie Sexualität unter Minderjährigen.

Dennoch: Die Jugendlichen in Wedekinds Stück leiden unter dem gleichen Phänomen: Sie sind in der Pubertät. Diese Thematik ist zeitlos. Wenda Bergmann, die ungewollt schwanger wird und Moritz Stiefel, der, von Pubertätsnöten geplagt, allen Lebensmut verliert, sind Figuren, die auch in den heutigen Kids ihre Entsprechung finden.

Die Inszenierung entsteht als gemeinsames Projekt mit den jugendlichen Darstellerinnen und Darstellern des Schau-Spiel-Studio Oberberg. Die jungen Leute sollen sich und ihre Ideen in die Entstehung des Projektes mit einbringen.

 

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